Warum muss ich schon wieder mehr fürs Benzin bezahlen? Und wie setzt sich der Preis überhaupt zusammen? Lesen Sie hier 10 harte Fakten rund um den Benzinpreis.
1. Die Energiesteuer und die Mehrwertsteuer machen über die Hälfte des Benzinpreises aus.
Pro Liter Benzin werden 47,1 Prozent Energiesteuer fällig. Außerdem entfallen 19 Prozent Umsatzsteuer auf den Preis. Und am Schluss möchten die Ölkonzerne auch noch etwas verdienen. Laut einem Schaubild des Bundesfinanzministeriums ergeben sich bei einem Benzinpreis von 1,38 Euro folgende Anteile: ca. 51 Cent gehen an die Mineralölwirtschaft, ca. 65 Cent erhält der Staat über die Energiesteuer, rund 22 Cent werden als Umsatzsteuer an den Staat abgeführt. Damit betragen Steuern und Abgaben mehr als die Hälfe des Benzinpreises, den Sie an der Tankstelle bezahlen.
2. Die Höhe des Benzinpreises hängt vom Weltmarktpreis für Rohöl ab.
Der Preis für das Rohöl an den Weltmärkten wird von verschiedenen Faktoren bestimmt. Zum einen hängen die Kosten für das Barrel Öl von der Fördermenge ab und zum anderen von der Preisgestaltung der OPEC, dem Zusammenschluss ölfördernder Länder. Darüber hinaus bestimmen politische Faktoren wie Handelskriege oder Kriege zwischen Ländern den Preis für Rohöl. So sanken zum Beispiel die weltweiten Ölpreise deutlich, als die USA im Irak in den Krieg zogen.
Der Rohöl-Preis hat wiederum Einfluss auf das, was Sie am Ende an der Tankstelle fürs Benzin bezahlen müssen. Zwar wirken sich Schwankungen auf dem Ölmarkt nicht immer 1:1 auf den Benzinpreis aus, doch legen die Ölkonzerne die höheren Kosten für das Rohöl in der Regel immer auf den Verbraucher um, indem sie die Benzinpreise ebenfalls erhöhen.
3. Die Preise für Benzin werden von der Nachfrage bestimmt.
Es ist gängige Praxis von Tankstellen und Kraftstoffherstellern, die Preise für das Benzin zu erhöhen, wenn eine höhere Nachfrage zu erwarten ist. Deshalb steigen die Benzinpreise in der Regel immer vor Beginn der Sommerferien an, wenn viele Menschen mit dem Auto in den Urlaub fahren.
Üblicherweise sind die Benzinpreise an Autobahntankstellen höher als an Tankstellen auf dem Land. Neben den höheren Kosten für die Pacht sorgt auch die höhere Nachfrage für höhere Benzinpreise an diesen Tankstellen.
4. Wie viel Sie für Benzin bezahlen, hängt von der Preisstrategie der Ölkonzerne ab.
Wie bei allen Waren, die frei gehandelt werden, wird auch der Benzinpreis von der individuellen Preisstrategie der Ölkonzerne oder Tankstellenketten bestimmt. Mit Hilfe von Preisvergleich-Apps für Kraftstoffe werden die Preisschwankungen für Autofahrer transparenter. Damit können Sie herausfinden, wo Sie am günstigsten tanken.
5. Abends ist Benzin meist günstiger als morgens.
Verschiedene Verbraucherportale haben ermittelt, dass Benzin im Tagesverlauf um 18.00 Uhr am günstigsten ist. Der nächste deutliche Anstieg erfolgt nach unterschiedlichen Erhebungen erst um 22.00 Uhr. Abends tanken Sie also Benzin meist günstiger.
6. Der Benzinpreis hat sich seit 1970 mehr als verfünffacht.
Bis zu den 1970er-Jahren haben Verbraucher in Deutschland umgerechnet 25 Cent pro Liter Benzin gezahlt. Heute zahlen Sie beim Tanken mehr als das Fünffache. Gründe sind u.a. die gestiegenen Energiekosten sowie die höheren Steuern, die auf Kraftstoff fällig werden. (Quelle: https://www.was-war-wann.de/historische_werte/benzinpreise.html)
7. In Polen kostet ein Liter Benzin in Europa am wenigsten (Stand: Februar 2019)
Bei unseren polnischen Nachbarn finden Sie die günstigsten Benzinpreise. In Polen bezahlen Sie knapp 1,10 Euro pro Liter dieses Kraftstoffs. Wer grenznah wohnt, kann davon beim grenzüberschreitenden Tanken profitieren.
8. In den Niederlanden und in Dänemark müssen Sie innerhalb der EU am meisten für Benzin bezahlen.
Wenn Sie in die Niederland oder nach Dänemark in den Urlaub fahren, sollten Sie vor der Grenze noch einmal tanken. Denn in diesen beiden Ländern sind die Benzinpreise EU-weit die höchsten, wie der ADAC ermittelt hat.
9. Die Einwohner Venezuelas tanken Benzin umsonst.
Venezuela ist eines der erdölreichsten Länder der Welt. Die Bevölkerung leidet zwar unter der diktatorischen Regierung und in den Geschäften gibt es kaum Lebensmittel zu kaufen, aber die Einwohner können an den staatlichen Tankstellen des Landes kostenlos tanken.
10. Mit Tankapps können Verbraucher schnell und einfach das günstigste Benzin in ihrer Nähe finden.
Es gibt mittlerweile viele Websites und Apps, die Ihnen jederzeit die günstigsten Benzinpreise in der Nähe Ihres Aufenthaltsorts anzeigen. Auf der Website des Bundeskartellamts werden über 30 seriöse Apps zum Spritsparen angezeigt.